Bildungspolitik

Blogkarneval Bildungspolitik: Parteipositionen: DIE LINKEN

Deutschland hat gewählt 9. Juni 2010 Rosemarie Hein

Kooperationsverbot abschaffen

„Am heutigen bundesweiten Bildungsstreiktag werden wieder tausende Studierende, Schülerinnen und Schüler, Lehrende und Eltern auf die Straße gehen, um für ein besseres vor allem aber gerechteres Bildungssystem zu demonstrieren. Ich kann diesen Bildungsstreik nur unterstützen,“ erklärt das Mitglied des Parteivorstandes der LINKEN, Rosemarie Hein (MdB):

Angesichts der aktuellen Situation im bundesdeutschen Bildungssystem sind solche Proteste mehr als gerechtfertigt. Nach wie vor ist in der Bundesrepublik ein ausfinanziertes Bildungssystem in weiter Ferne. Vielmehr setzt Ministerin Schavan immer noch auf die Förderung einiger weniger Universitäten und Hochschulen, und zwar solcher, die ohnehin schon begünstigt waren und sind. Insbesondere die ostdeutschen Universitäten haben unter dieser Situation zu leiden, in den ersten beiden Runden der Exzellenzinitiative ist keine Universität aus den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gefördert worden. Hier steht nicht weniger als die Einheit von Wissenschaft und Lehre auf dem Spiel. Insbesondere für die finanzschwächeren Länder muss hier schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden, um die Herausbildung eines Zwei-Klassen-Hochschulsystems zu verhindern. Auch im schulischen Bereich ist die Situation für die ärmeren Bundesländer immer dramatischer. Es fehlt das Geld nicht nur für die Einstellung neuer Lehrerinnen und Lehrer, nein, schon für ihre Ausbildung gibt es zu wenige Studienplätze – auch eine Folge unterfinanzierter Hochschulen. Eine innovative und leistungsfähige Schule für alle Kinder ist unter diesen finanziellen Rahmenbedingungen nicht zu machen.  Erfolgreiches Lehren und Lernen wird so immer schwerer. Noch schlimmer sieht es in den Kommunen aus, die unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen, viele von ihnen sehen sich jetzt schon nicht mehr in der Lage, für die Instandhaltung der Schulgebäude in angemessener Weise zu sorgen, diese Situation wird sich nach den Ankündigungen der Bundesregierung zum Sparpaket in den nächsten Jahren noch verschärfen. DIE LINKE fordert deshalb eine finanzielle Beteiligung des Bundes an den Bildungsausgaben und mehr Gestaltungsspielraum für den Bund im Bildungsbereich. Das erfordert, das Kooperationsverbot in der Bildung wieder abzuschaffen.

Quelle: Internetauftritt der Partei Die Linke

26. Januar 2010 Rosemarie Hein

Bildung endlich als langfristige Gemeinschaftsaufgabe begreifen

Zu den Ergebnissen der gestern vorgestellten OECD-Studie, „The High Cost of Low Educational Performance“, die wirtschaftliche Folgewirkungen einer verbesserten Bildungspolitik untersucht, erklärt das Mitglied des Parteivorstandes, Rosemarie Hein (MdB):

Die aktuelle OECD-Studie belegt eines sehr deutlich: die Verbesserung der Bildung von Schülerinnen und Schülern ist die zentrale Gemeinschaftsaufgabe der nächsten Jahre. Nur eine bessere vorschulische und frühkindliche Bildung, die Verbesserung der Qualität von Bildung und längeres gemeinsames Lernen führen zu einem besseren Bildungsniveau. Diese Erkenntnis vertritt DIE LINKE seit langem.
Die Autoren gehen davon aus, dass bei einer Verbesserung des Bildungsniveaus um 25 Pisa-Punkte, Deutschland bis 2090 mit einer bis zu 8.000 Milliarden US-Dollar höheren Wirtschaftsleistung rechnen könnte. Gelänge es gar, alle Schülerinnen und Schüler auf das gleiche Bildungsniveau von 400 Pisa-Punkten zu heben, ergäbe sich daraus sogar eine um mehr als 12.000 Milliarden US-Dollar höhere Wirtschaftsleistung bis 2090. Wenngleich solche Berechnungen aus meiner Sicht etwas problematisch anmuten, ist die Tatsache, dass Bildungsinvestitionen langfristige und nachhaltige Zukunftsinvestitionen sind, unbestritten. Ebenso unbestritten ist es, dass nicht nur deutlich mehr Geld in die Bildung fließen muss als die Bundesregierung es vorhat, sondern auch das Bildungssystem von Grund auf reformiert werden muss um die großen sozialen Abhängigkeiten abzubauen.
DIE LINKE plädiert darum unter anderem für längeres gemeinsames Lernen in Gemeinschaftsschulen und eine stärkere individuelle Förderung. Nicht erst die immensen Zahlen der Studie verdeutlichen, dass in der bildungspolitischen Misere endlich umgesteuert werden muss. Eine gute Bildung hat sicher positive Effekte für eine Volkswirtschaft, aber vor allem für die Menschen und ihre Lebensperspektiven. Diese Erkenntnis gehört jedoch anscheinend nicht zum Erkenntniskanon der Bundesregierung. Die anstehenden Haushaltsberatungen des Bundestages eröffnen die Chance, die entsprechenden finanziellen Mittel bereitzustellen und darüber hinaus endlich mit einer ernsthaften Debatte über Strukturen und Inhalte, hin zu einer langfristigen, gerechten, offenen und sich dadurch auch volkswirtschaftlich lohnenden Bildungspolitik zu beginnen. Fraktion DIE LINKE im Bundestag wird in ihren parlamentarischen Anträgen zum Haushalt und darüber hinaus entsprechend agieren.

Quelle: Internetauftritt der Partei DIE LINKE

ERINNERUNG: Der Blogkarneval endet am 30.06.! Noch besteht die Chance mitzumachen und bei der Verlosung des Buches »Politik in Deutschland« dabei zu sein. Schreibt Eure konstruktive Kritik, Vorschläge, Wünsche an eine bessere Bildungspolitik: Entweder hier als Kommentar oder mit Backlink hierher auf Eurem eigenen Blog.

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